Am Sonntag ist Wahl. Haben sie schon mit Briefwahl ihr Kreuzchen gesetzt? Steht für sie fest, wem sie morgen ihre Stimme geben? Oder werden sie gar nicht wählen gehen – aus welchem Grund auch immer?
Demokratie, Mitbestimmung und die Übernahme von Verantwortung spielen in unserem Arbeitsfeld mit jungen Menschen eine sehr wichtige Rolle. Da sind z.B. der Regionalverband des BDKJ (Bund der Deutschen Katholischen Jugend), der hier in Erlangen die (katholische) Jugendarbeit vertritt und mitgestaltet und bei dessen Regionalversammlung jährlich bis zu 30 Jugendliche und junge Erwachsene als Delegierte über verschiedenste Themen und Finanzen diskutieren und abstimmen. Bei den Pfadfinder/-innen der DPSG und der PSG (Pfadfinderinnenschaft St. Georg) wird Mitbestimmung in den Gruppen und Stämmen und beim Lagerrat auf dem Zeltlager aktiv gelebt. Bei der 72 Stunden Aktion, die im Frühjahr 2024 wieder stattfindet, setzen sich Mädchen und Jungen im sozialen Bereich ein, organisieren Müllsammelaktionen, bauen Hochbeete für Kitas, gestalten Aktionen mit Flüchtlingen …
WIR erleben also engagierte junge Menschen, die sich aktiv in die Gesellschaft einbringen, nach Kompromissen suchen, sich nicht abschrecken lassen von dem ein oder anderen Widerstand, sich stark machen für ihre Werte und gemeinsam die Welt ein bisschen besser machen. Kurzum, sie übernehmen Verantwortung für ihre und unsere Zukunft. Vielfalt, Gleichberechtigung, Diversität und Inklusion stehen ebenfalls ganz hoch im Kurs - und das ist gut und wichtig so. Wie steht es da bei ihnen? Wir hoffen, dass auch sie von Menschen umgeben sind, die Eintreten für Werte, die unsere Gesellschaft zusammenhalten und stärken, sich einsetzen für Toleranz, Solidarität und Sicherheit. Für Chancengleichheit, Freiheit und Wertschätzung.
Damit sind die Jugendlichen und sicher auch viele von ihnen übrigens genau auf der Linie, die uns die Bibel als Basis mitgibt. Gleich am Anfang im Buch Genesis lesen wir davon, dass Gott uns Menschen die Welt anvertraut. Jede und jeder ist ein Kind Gottes und wir tragen Verantwortung für die Schöpfung. Oder denken wir an Abraham, der von Gott zugesagt bekommt: Ich segne dich. Und du sollst ein Segen für andere sein. Ganz zu schweigen von Jesus, der Nächstenliebe, Inklusion und ein Herz für Vielfalt vorlebt, wenn er die Benachteiligten in den Mittelpunkt stellt und für sie da ist. Er zeigt, dass auf der Welt Platz für alle ist und dass beim Teilen sogar was übrigbleibt.
Überlegen sie doch mal für sich: Was liegt ihnen am Herzen? Welche Werte sind ihnen wichtig? Und welchen Impuls, welches Fundament gibt ihnen der Glaube? In was für einer Welt wollen sie leben?
In diesem Sinn grüßen wir sie mit einem Satz aus dem Buch Josua: „Seid mutig und stark!“ Und wir ergänzen: … und wählt die Vielfalt und Menschlichkeit!
Martina Keller und Nicole Freund
Martina Keller und Nicole Freund
Jugendamt der Erzdiözese Bamberg