Vielleicht denken sie bei dieser Überschrift gleich an die bunten Schoko-Bonbons. Im Kaufladen zu Kinderzeiten, der nur im Advent aufgebaut wurde, war ein Fach immer mit M&Ms gefüllt. Bei den Jugendlichen ist der M&M Spender in unserem Büro der Renner. Oder fällt ihnen bei M&M eher der Sekt ein?
Für den heutigen Impuls verstecken sich hinter M&M allerdings zwei Worte, denen wir in letzter Zeit häufig begegnet sind und die uns sehr beschäftigen. M&M – Macht & Mut.
Die Themen Macht und Machtmissbrauch bestimmen die Schlagzeilen in der Weltpolitik und in der Kirche. Menschen gehen z.B. im Iran oder nun auch in China auf die Straße. Sie protestieren gegen die Vorgehensweise autoritärer Staatschefs und Regierungen. Machtstreben führt zu Krieg, was wir auch bei uns in Europa durch den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine erleben. Und in der Kirche hat es sich gezeigt, dass Macht Missbrauch begünstigt und Aufklärung erschwert. Entscheidungen werden von oben getroffen ohne die Basis zu befragen. Engagierte Mitarbeitende werden nicht gehört, ihre Konzepte nicht in Entscheidungen eingebunden.
Doch es gibt eben auch das zweite M. Menschen, die mutig sind, sich den Mund nicht verbieten lassen, auf die Straße gehen und für Freiheit und Menschenrechte protestieren. Tatkräftige Menschen, die Hilfsgüter in die Ukraine liefern. Die sich um Kinder und Familien kümmern, die traumatisiert bei uns in Deutschland ankommen. Menschen, die sich trotz so mancher Enttäuschung weiter in der Kirche engagieren, beim Synodalen Weg mitdenken, sich für Prävention und Aufklärung sexualisierter Gewalt einsetzen und in ihren Gemeinden Neues ausprobieren. Junge Menschen, die sich als Jugendleiter/-innen ausbilden lassen oder im BDKJ Glauben und Kirche mitgestalten. Pfadfinder/-innen, die das Friedenslicht aus Bethlehem über Wien am 3. Advent um 14 Uhr in die Lorenzkirche bringen. Dort wird es an Verantwortliche in Politik und Gesellschaft übergeben und dann in der ganzen Region verteilt. Sie zeigen und machen Mut Friedensschritte zu gehen.
Macht & Mut – sicher fallen ihnen Beispiele aus ihrem eigenen Leben ein. Wer oder was hat Macht über sie? Die Arbeit, Schule oder Studium, eine herausfordernde Situation in der Familie oder im Freundeskreis, gesundheitliche Schwierigkeiten, finanzielle Sorgen wegen der Energiekrise?
Genau dazu haben wir einen guten Gedanken auf einem Kalenderblatt gefunden:
Vielen Situationen oder auch Personen bin ich ausgeliefert. Ich kann nicht steuern, wie sich andere mir gegenüber verhalten, was um mich herum passiert. Aber ich habe es in der Hand, wie ich mich entscheide und wie ich reagiere. Raus aus der Opferrolle, weg von der Frage, warum nur mir wieder dies oder jenes passiert. Mutig sein und sich fragen, warum ich zulasse, dass jemand so mit mir umgeht. Aktiv für Transparenz, Kommunikation und Wertschätzung sorgen.
Und damit sind wir mitten im Advent und bei den Texten der Bibel, die wir in diesen Wochen hören. Seid Fürst/-innen des Friedens, seid Lichtbringer/-innen für Erniedrigte, seid Rufer/-innen in der Wüste für Gerechtigkeit und Respekt, seid mutige Adventsmenschen. Verbinden wir das mit dem M&M im Titel: Lutschen sie was Leckeres bevor sie sich einer Herausforderung stellen. Stoßen sie darauf an, wenn ihnen ein mutiger Schritt gelungen ist. In diesem Sinn wünschen wir ihnen und euch eine gesegnete Adventszeit! Kopf hoch zu den Sternen und mächtig mutig hinein ins Leben!
Tipp: Einen Postkartenblock mit 5x5 Impulsen zum Thema „mutig“ für kleine Auszeiten im Alltag gibt es für 5€ im Mini-Shop unter diesem Link zu bestellen: https://kurzelinks.de/Impulse.
Martina Keller und Nicole Freund
Martina Keller, Referentin für Glaubensbildung, und Bildungsreferentin Nicole Freund arbeiten gemeinsam im Jugendamt der Erzdiözese Bamberg in der Fachstelle Erlangen, Mozartstr. 29.
Ihre Aufgabe ist es, junge Menschen (nicht nur) aus den katholischen Seelsorgebereichen und den Jugendverbänden des BDKJ zu begleiten, zu unterstützen und mit ihnen und für sie geeignete Angebote zu entwickeln und anzubieten. Kontakt: erlangen@eja-bamberg.de
Martina Keller, Referentin für Glaubensbildung, und Bildungsreferentin Nicole Freund arbeiten gemeinsam im Jugendamt der Erzdiözese Bamberg in der Fachstelle Erlangen