Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wenn wir über das Thema ‘Wertschätzung und Respekt’ nachdenken, fallen uns zunächst sicherlich wir Menschen und unser Miteinander ein. Doch genauso gehört natürlich auch der Blick auf die Ressourcen unserer Erde und unser Umgang mit diesen dazu. Ohne Respekt und Wertschätzung vor unserem Planeten haben wir zukünftig keinerlei Chance zu überleben. Er ist unsere Lebensgrundlage. Doch ist das alles? In Psalm 8, 5-7 lesen wir:
“Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst [...] und dich um ihm kümmerst. Denn du hast ihn wenig geringer gemacht als Engel, mit Herrlichkeit und Pracht krönst du ihn. Du machst ihn zum Herrscher über die Werke deiner Hände, alles hast du unter seine Füße gestellt.”
Der Psalmist stellt diese Frage voller Staunen und kann Gottes wohlwollende Sicht auf den Menschen kaum glauben. Kann das denn wirklich sein, dass Gott an uns denkt? Wenn ja, wie begründet sich das? Die Antwort ist darin zu finden, dass Gott uns alle bewusst aus Liebe geschaffen und gewollt hat. Ebenso wie diese Welt und alles, was auf ihr lebt. Wir als Menschen sind so unendlich kostbar und wertvoll in Gottes Augen, dass er sich tatsächlich um uns kümmert. Wir dürfen ihm alles sagen und uns in jeder Situation vertrauensvoll an ihn wenden. Weiter stellt der Psalmist fest, dass wir Menschen mit ‘Herrlichkeit und Pracht’ gekrönt sind und eine hohe Verantwortung haben. Wir sollen als Menschen untereinander und mit Gottes Schöpfung respektvoll umgehen. Tun wir das?
Wenn wir uns die aktuelle Situation in der Welt anschauen, sehen wir viele Spuren von Respektlosigkeit und Gleichgültigkeit. Vielen Menschen leben nach dem Motto “Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht”. Das betrifft sowohl das Miteinander am Arbeitsplatz, in Schulen und Universitäten als auch den Umgang in den Familien. Viele fordern und nehmen sich, was sie für richtig erachten. Respekt und Wertschätzung sind oft weit entfernt. Die Folge? Menschen werden verletzt und ziehen sich zurück. Die mangelnde Wertschätzung von Außen kann auch den eigenen Selbstwert sinken lassen. Doch wer sich selbst nicht wertschätzt, kann wiederum andere nicht wertschätzen. Es ist ein Kreislauf, der menschlich gesehen schwierig zu durchbrechen ist.
Egal ob zu Zeiten des Psalmisten oder heute: Gott hat eine Lösung bereit! Er nimmt Anteil an dem Leben der Menschen und kommt, um eine neue, lebendige Hoffnung zu schenken. Eine, die sich niemals erschöpft und niemals enttäuscht. Durch seine Liebe erfahren wir neue Wertschätzung, können uns wieder annehmen und somit auch anderen Respekt entgegenbringen.
In besonderer Weise erinnern die christlichen Kirchen in der Passionszeit daran, was es Gott gekostet hat, Liebe, Wertschätzung und Respekt sichtbar zu machen. Am Kreuz von Golgatha hat Jesus Christus den Preis bezahlt, um uns Versöhnung mit Gott zu schenken. Das war mit der großen Hoffnung verbunden, dass wir uns persönlich für diese Liebe und Wertschätzung Gottes öffnen. Wir dürfen von ihm lernen, was Wertschätzung und Respekt für Menschen bedeuten. Dazu lade ich Sie ein, weil es sich lohnt und wir unser Leben und das unserer Mitmenschen nachhaltig verändern können.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen Gottes spürbaren Segen.
Torsten Rudzio
Pastor (Evangelisch-freikirchliche Gemeinde Erlangen)
Torsten Rudzio
Pastor der Evangelisch-freikirchlichen Gemeinde Erlangen