Oder wann weißt du wieder, wer du bist?
Das neue Jahr ist noch nicht alt. War´s bei ihnen bisher ganz gemütlich und entspannt, alles wie geplant? Oder ging es turbulent los oder gar weiter? Wie steht es mit ihren Vorsätzen fürs neue Jahr? Oder haben sie sich gar keine genommen?
Vielleicht geht es ihnen oft wie uns. Der Terminkalender ist voll. Man jongliert von einem Termin zum nächsten. Egal, ob beruflich oder privat. Die Aufgaben machen Freude – zumindest meistens. Trotzdem ist die Fülle der Dinge, die parallel zu erledigen sind, manchmal immens. Geschweige denn die Sachen, die mal eben so plötzlich aus dem Nichts auftauchen und auch noch erledigt werden wollen. Auf der Autobahn ist wieder Baustellenstau und es wird knapp pünktlich zu kommen. Dann ruft auch noch die Kita an, dass die Kleine bitte abzuholen wäre. Und im Supermarkt hat man natürlich wieder die Kasse gewählt, wo die Zettelrolle leer ist oder ewig nach passendem Kleingeld gekramt wird. Nach Feierabend geht es weiter. Nebenher räumt man den Geschirrspüler aus und schmeißt noch schnell eine Wäsche an.
Das ist halt die Realität und der Alltag, werden manche denken. Aber die Frage ist, will ich das so? Will ich das Jahr 2024, will ich mein Leben so verbringen?
Das Lied „Drei Tage am Meer“ von AnnenMayKantereit greift diesen Gedanken ganz passend auf und kann uns einen Impuls geben, bei uns zu sein, herauszufinden, wer wir sind und was wir wollen. Für die eine mögen es drei Tage am Meer sein ohne alle andern, um zu sich, um sich zu finden. Für den anderen ist es vielleicht eine durchtanzte Partynacht. Eine Wanderung in den Bergen. Ein gutes Buch mit einer Tasse Tee. Sich diese Auszeiten zu nehmen ist sicher nicht immer einfach und doch wichtig. Denn nur, wenn ich bei mir bin, wenn ich Kraft habe, habe ich Energie für andere. Dann halte ich auch stressige Zeiten aus. Oder nehme mich mal ganz bewusst aus Dingen raus, sage guten Gewissens nein, weil mir etwas zu viel wird.
Nimm dir Zeit für dich. Diese Botschaft finden wir schon in der Bibel. Mach dir bewusst, wer du bist und was du willst. Für Jesus war diese Zeit vielleicht das Alleinsein am Morgen ohne alle andern, von dem der Evangelist Markus erzählt. Da konnte sich Jesus im Gespräch mit Gott, im Gebet, sammeln, zu sich kommen und Kraft tanken für die Aufgaben, die vor ihm lagen.
Was sind denn ihre „Drei Tage am Meer“? Finden sie es heraus und bauen sie diese Zeiten ganz bewusst in das Jahr 2024 ein. Und wenn sie mal wieder im Stau oder an der falschen Kasse stehen, dann holen sie tief Luft, träumen sich an ihren Kraftort und denken an diesen Artikel. Ihnen alles Gute und Gottes Segen.
Martina Keller und Nicole Freund
Martina Keller, Referentin für Glaubensbildung, und Bildungsreferentin Nicole Freund arbeiten im Jugendamt der Erzdiözese Bamberg in der Fachstelle Erlangen, Mozartstr. 29.
Ihre Aufgabe ist es, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene (nicht nur) aus den katholischen Seelsorgebereichen und den Jugendverbänden des BDKJ zu begleiten, zu unterstützen und mit ihnen und für sie geeignete Angebote zu entwickeln und anzubieten.