öffentlich

Es gibt solche und solche Tage. Manchmal hetze ich von Termin zu Termin, während sich zuhause die Kinder und die Wäsche stapeln. Hetztage.
Manchmal läuft alles super und ich flaniere durch meine To-do-Liste. Ich lächle mich glücklich und hab ein Auge für die schönen Details. Flaniertage.
Und dann passiert etwas und meine gewohnte Struktur kriegt einen Knacks. Vielleicht bricht sie sogar gleich ganz zusammen. Der Boden wird holprig für mich und ich komme ins Stolpern. Stolpertage.

Am 31. Juli feiert die katholische Kirche den Heiligen Ignatius von Loyola, den Gründer des Jesuitenordens. Als Mitbrüder von Ignatius als Konzilsberater nach Trient berufen wurden, empfahl Ignatius ihnen nicht, irgendeine spezielle theologische Position zu verteidigen. Es zeigt seine Größe, dass er ihnen vielmehr Gesprächstipps in einem Brief mitgab. Diese Gesprächstipps sind auch heute noch wertvoll und anregend, sowohl für den Alltag als auch in der öffentlichen politischen Diskussion und ebenso in den sozialen Medien.

In unseren Tagen ist der Ton immer rauer geworden. Sachliche Diskussionen werden seltener. Man kann beobachten, wie sich zunehmend feindliche Lager gegenüber-stehen. - Was ist passiert? Können sich Menschen immer weniger leiden? Woher kommt diese Illusion, dass alles „easy“ sein müsste, dass man überall „Freunde“ ha-ben muss? Und wenn nicht, dann … So war es doch auch in Vergangenheit noch nie. Vielleicht konnte man manches besser ertragen, weil man sich nicht so wichtig ge-nommen hat zugunsten von anderen … ?

In der Erlanger Kinderklinik, im Gang vor der Cafeteria, befinden sich zwei lebensgroße Spielschafe.  
Anfang dieser Woche lief ein Kind an der Hand seiner Mutter freudig darauf zu…..“Mäh, mäh, da mäh“. Das Schaf wurde gestreichelt und sorgte für einen Moment der Abwechslung auf dem Weg vom Stationszimmer zu einer Untersuchung. Am liebsten wäre der Kleine noch viel länger geblieben, die Mutter versprach ihm, dass er das Schaf nach der Untersuchung wiedersehe …..

Was fällt Ihnen ein, wenn Sie das Wort „Adlerflügel“ hören?
Ich stelle mir zuerst die mächtigen Schwingen eines Steinadlers vor. Bis zu zwei Meter kann die Spannweite eines solchen majestätischen Vogels betragen. Und trotz seiner Größe wirkt dieser Vogel im Flug leicht und elegant. 
In der Vorbereitung auf diesen Impuls bin ich besonders aufmerksam durch die Welt gegangen. Dabei sind mir viele Adlerflügel aufgefallen: ich konnte sie als Markenzeichen auf unterschiedlichen Artikeln, auf Fahrzeugen, Stadt- oder Familienwappen, auf Fahnen und Geldstücken entdecken.

Na klar, an Pfingsten „ruft der Berg“ und dann geht´s auch zum „Berg“. Die Bergkirchweih in Erlangen ist „eines der schönsten und ältesten Volksfeste der Welt“, so wird im Internet geworben. Seit 200 Jahren läuft das Volk zusammen, um zu feiern. Und das sei allen gegönnt, die den Ruf zum Berg folgen. Ich bin da gewiss keine Spielverderberin. Auch ich feiere gerne das Leben. Wenn ich höre, „das Volk lief zusammen“, dann muss ich unweigerlich an das große Pfingstereignis vor 2000 Jahren denken.

„Lebe im Hier und Jetzt!“, lese ich auf einer Werbetafel vor mir, in großen Buchstaben und mit Ausrufezeichen. 

Ich komme ins Nachdenken. Eigentlich mag ich es, Pläne zu machen. Stelle mich gern darauf ein, was auf mich zukommt. Bereite mich gern auf Aufgaben vor, und genieße die Vorfreude auf schöne Dinge.