Am Sonntag ist Wahl. Haben sie schon mit Briefwahl ihr Kreuzchen gesetzt? Steht für sie fest, wem sie morgen ihre Stimme geben? Oder werden sie gar nicht wählen gehen – aus welchem Grund auch immer?
Wochenimpulse
An diesem Sonntag feiern die Christinnen und Christen in den Erlanger Kirchen das Erntedankfest. Sie danken Gott dafür, dass auch dieses Jahr die meisten Menschen bei uns genug zu Essen hatten, dass die Ernte eingebracht ist und die Regale in den Läden gut gefüllt sind.
„Schönen Urlaub, erholen Sie sich gut!“
„Willkommen zurück. Komm wieder gut in Deinem Alltag an.“
Das sind die beiden Sätze, die ich in den vergangenen Wochen vermutlich am häufigsten gesagt habe. Oder gehört.
Vor 50 Jahren ist der Kinderbuchklassiker „Momo“ erschienen. Michael Ende hat mit der kleinen Momo etwas geschaffen, das bei Kindern und Erwachsenen ans Innerste rührt. Denn Momo schenkt den Menschen Zeit, indem sie ihnen zuhört. Ganz allein, mit nichts als einer Blume in der Hand und mithilfe ihrer Schildkröte Kassiopeia, kämpft sie gegen die kalte und lieblose Welt der grauen Herren für eine warmherzige Welt – und siegt! Diese Erzählung ist daher mehr als nur eine alte Kindergeschichte. Denn Momo kann nicht nur zuhören.
Heute erinnere ich an die Geschichte des barmherzigen Samariters. Jesus erzählt sie zum Thema Nächstenliebe:
Ein überfallener Mann, sehr verletzt. Zwei Theologen kommen auf dem Weg zum Tempel nach Jerusalem an dem Angegriffenen vorbei. Ihre Vorschriften - sie müssen rein bleiben - verbieten ihnen leider, ihm direkt zu helfen.
Dann kommt der Samaritaner. Kontakt mit dieser Volksgruppe war unerwünscht. Aber er hält an, macht eine Erstversorgung und bringt den Verletzten zu einer Herberge. Für die Pflege lässt er Geld da.
Stehen wir als Gesellschaft am Kipppunkt? Diesen Anschein erweckt die aktuelle Situation angesichts der hohen Umfragewerte der AFD und des aggressiven Nationalismus, der in unserem Land wiederauflebt. Uns dämmert gerade, dass es nicht damit getan ist, hohe Umfragewerte abzutun und auf das Prinzip Hoffnung zu setzen. Es braucht starke Reaktionen von allen gesellschaftlichen Akteuren. Auch von Religion und Kirchen. Sie können sich ihrer Verantwortung für die Demokratie schlechterdings nicht entziehen. Welche Strategien haben wir und was ist aus christlicher Sicht zu tun?
Liebe Leserin, lieber Leser,
der bisherige Verlauf des Sommers hat nicht allen gefallen. Zu viel Regen. Zu viel Hitze. Zu viel Kälte. Doch zufrieden stellen wird man nie alle.
Wie sieht es mit Ihrer Fitness aus? Jetzt in den Sommerferien ist es für viele wichtig, unter der kurzen Kleidung definierte Muskeln und einen straffen Körper zu präsentieren. Gleichzeitig wird dieser Anspruch für manchen zur Last. Aus der Sorge um das eigene Aussehen wird eine Art neue „Religion“ mit Exerzitien im Fitnessstudio und Askese beim Essen. Schlimm ist das für alle, die nicht mithalten können. Wenn junge Menschen sich für ihren Körper schämen, weil er nicht den Werbebildern entspricht, läuft etwas schief.
Es gibt solche und solche Tage. Manchmal hetze ich von Termin zu Termin, während sich zuhause die Kinder und die Wäsche stapeln. Hetztage.
Manchmal läuft alles super und ich flaniere durch meine To-do-Liste. Ich lächle mich glücklich und hab ein Auge für die schönen Details. Flaniertage.
Und dann passiert etwas und meine gewohnte Struktur kriegt einen Knacks. Vielleicht bricht sie sogar gleich ganz zusammen. Der Boden wird holprig für mich und ich komme ins Stolpern. Stolpertage.
Am 31. Juli feiert die katholische Kirche den Heiligen Ignatius von Loyola, den Gründer des Jesuitenordens. Als Mitbrüder von Ignatius als Konzilsberater nach Trient berufen wurden, empfahl Ignatius ihnen nicht, irgendeine spezielle theologische Position zu verteidigen. Es zeigt seine Größe, dass er ihnen vielmehr Gesprächstipps in einem Brief mitgab. Diese Gesprächstipps sind auch heute noch wertvoll und anregend, sowohl für den Alltag als auch in der öffentlichen politischen Diskussion und ebenso in den sozialen Medien.