– Gedanken zu einem Kirchenlied
Die Freude muss man suchen. Warten, bis sie kommt, hilft nicht. Geh raus. Triff Menschen, geh vor die Tür, greif zum Telefon oder zur Tastatur. Schreib einen Brief und bewege dich fort – egal ob mit den Füßen oder mit den Gedanken.
Die Freude muss man suchen. Mit offenen Augen, mit offenen Ohren und mit einem aufgeschlossenen Geist aus sich heraus gehen, das ist der Weg zu der Freude.
Jetzt, wo alles grünt und blüht, jetzt wo das Leben an allen Ecken und Enden pfeift, quakt, singt und summt, jetzt ist sie einfach zu finden, die Freude.
Wochenimpulse
Pfingsten steht vor der Tür und viele machen sich auf den Weg in den Urlaub. Autobahnen, Flughäfen und Züge werden voll erwartet. Für Abiturienten in Bayern eine Zeit, um geballt für die mündlichen Prüfungen zu lernen. Pfingsten das Fest des Heiligen Geiste oder der „Geburtstag“ der Kirche vereint die vielen Sprachen, jeder kann sie in seiner Sprache hören so lesen wir in der Apostelgeschichte. Dank moderner Technik können wir uns in fremden Ländern verständigen mit Übersetzer in Smartphones.
Am Sonntag feiern wir den Muttertag. Da wird den Müttern gedankt, dass es sie gibt. Es gibt Blumen und vielleicht auch Pralines. Selbstgebastelte Kunstwerke wurden liebevoll von Kindern vorbereitet und werden strahlend am Morgen der Mutter präsentiert. Mittags wird fein zum Essen gegangen, damit an diesem Tag niemand die Küche aufräumen muss. Vielleicht wurde extra ein Kuchen gebacken, der auf einer festlich gedeckten Tafel aufs Anschneiden wartet. Und jede Mutter freut sich darüber, wenn sie liebevoll bedacht wird.
Ende April endete das Pessachfest für jüdische Gläubige weltweit. Dieses Fest erinnert daran, dass Gott sein Volk aus der Sklaverei befreit hat, sie in der Not nicht vergaß. Das letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern war auch ein Pessachmahl. Eine Erinnerung an die befreiende Kraft Gottes am Vorabend seines freiwilligen Todes. Es ist nicht verwunderlich, dass Ostern die Befreiung von all der Selbstbezogenheit ist, was uns von Gott abhält. Also, befreit von äußeren und inneren Unfreiheiten, welche menschenfeindlich sind. Das nennen wir Sünde. Daraus können wir uns nicht alleine befreien.
Liebe Leserin, lieber Leser,
In einer Fernsehreportage über Menschen in Rom wurde kürzlich auch ein Taxifahrer vorgestellt, der seine Fahrgäste singen lässt. Aus voller Kehle wurde da „Volare!“ und „Azurro, azurro“ gegrölt. Warum er auf seinen Fahrten dazu animiere? Die Antwort war ganz einfach: „Bei all den Staus auf Roms Straßen und dem Verkehr lenkt das Singen davon ab, immerzu sich nur Gedanken um andere Verkehrsteilnehmer/innen zu machen!“ Außerdem hebe sich sofort die Stimmung im Auto.
Wenn sich die Geburt eines Kindes ankündigt, dann ist es höchste Zeit, sich als Eltern Gedanken über den Namen zu machen. Viele werdende Eltern haben sich schon lange damit beschäftigt, haben sich über die Bedeutung eines Namens im Internet informiert oder in der Familiengeschichte nachgeblättert und dann eine Entscheidung getroffen. Dabei kann der Klang eine besondere Rolle spielen oder es wird versucht, der Tradition in der Familie gerecht zu werden.
Klima und Krieg, Energie und Wirtschaft, Demokratie- und Regierungskrise. Unsere Gedanken kreisen stetig um das, was nicht funktioniert und um das, was fehlt. Unsere gesellschaftlichen, staatlichen und kirchlichen Einrichtungen, die dem Wohl und Nutzen des Einzelnen und der Allgemeinheit dienen, stecken ebenfalls in der Krise. Jetzt laufen der evangelischen und katholischen Kirche die Gläubigen davon. Der existenzgefährdende Mitgliederrückgang in den Kirchen findet weitgehend ohne leidenschaftliche gesellschaftliche Auseinandersetzungen und Diskussionen statt.
In diesen Tagen begehen Christinnen und Christen das höchste Fest ihres Glaubens, das Osterfest. Sie gedenken des gewaltsamen Leidens und Sterbens Jesu von Nazareth. Und am Ende seines Todes steht die Auferstehung – die umfassende Wandlung der todbringenden Lebensumstände, die der christliche Glaube behauptet.
Vor Jahren sind wir mit einem großen Palmwedel von Valencia nach Nürnberg gereist. Mein Sohn war so begeistert von seinem Fund am Straßenrand, dass er den Palmwedel auf keinen Fall am Urlaubsort zurücklassen wollte. Ich war entspannt. Was ich ihm nicht ausreden konnte, wird man am Flughafen schon erledigen, dachte ich. Ich täuschte mich. Die Mitarbeiterin an der Gepäckaufgabe hat sich von seiner Begeisterung anstecken lassen, dass sie den Palmwedel ohne Aufpreis unkompliziert transportieren ließ.
Es gibt nicht wenige deutsche Katholikinnen und Katholiken, die sich von Papst Franziskus mehr erhofft haben. Z. B. wenigstens die Einführung des Diakonats für Frauen, die Weihe von verheirateten Männern oder mehr Wohlwollen dem synodalen Weg in Deutschland gegenüber.
Bei all dieser nachvollziehbaren Ernüchterung sollte man aber den grundlegendsten Wandel, den Franziskus vollzogen hat, nicht übersehen. Dafür müssen wir etwas zurückschauen: